Dieses Jahr freue ich mich besonders aufs weihnachtliche Dekorieren. Seit ein paar Tagen steht bei uns im Wohnzimmer ein Goldstern, so heisst die neue Poinsettia. Ihre orangegelben Hochblätter leuchten wie das wärmste Abendrot. Ich stelle bronzefarbene Teelichter dazu. Am Wochenende werden wir in den Wald gehen und Rinden, Zweige und Tannzapfen suchen. Und im Advent legen wir dann mattgoldene und bronzefarbene Kugeln auf den Tisch. Das wird wunderschön! Was mir auch sehr gefällt an der neuen Poinsettia-Züchtung der holländischen Firma Dümmen Orange: Das sattgrüne, matte Laub hat die perfekte Tannenbaumfarbe. Dieser Kon-trast zu den goldenen Hochblättern könnte nicht frischer und moderner wirken. Es ist eine wirklich gelungene Neuheit! Beim Züchter heisst sie übrigens «Autumn Leaves», weil ihre Farbe auch an goldenes Herbstlaub erinnert.
Weihnachtssterne gehören zu den Euphorbien. Ihr weisser Milchsaft ist giftig und kann die Haut reizen. Man sollte sie also möglichst nicht anfassen. Sowieso haben sie es nicht gerne, wenn man sie zu sehr stört. Bei Unzufriedenheit lassen sie schon mal ein paar Blätter fallen. Am besten stellt man sie in ein Zimmer mit etwa 20 Grad ohne direkte Sonneneinstrahlung und lässt sie in Ruhe. Was sie gar nicht mögen: Durchzug. Sie sollten auch nicht über der Heizung stehen, wo ihnen der warme Luftstrom zusetzen würde. Auf dem Couchtisch oder auf dem Buffet ist der ideale Platz.
Meinen Goldstern habe ich in einem bronzefarbenen Übertopf bekommen, so braucht er keinen Unterteller. Alle paar Tage hebe ich ihn sorgfältig heraus und tauche den Wurzelballen in einen Eimer mit zimmerwarmem Wasser, bis die Erde sich vollgesaugt hat. Dann gut abtropfen lassen und wieder in den Topf stellen. So gepflegt, macht ein Weihnachtsstern viele Monate lang Freude.
Nach Weihnachten muss man die Poinsettien nicht wegwerfen. Ich stelle sie jeweils ins Treppenhaus, wo sie weiterwachsen dürfen. Mit etwas Geschick lassen sich Weihnachtssterne nämlich als mehrjährige Hauspflanzen kultivieren. Damit sie im Winter die grossen bunten Hochblätter bilden, brauchen sie die richtige Menge Licht. Sie blühen erst dann, wenn die Tageslichtzeit unter zwölf Stunden sinkt. In Gärtnereien werden mit Folien künstliche Dunkelphasen eingeleitet, sodass die Pflanzen pünktlich auf Weihnachten hin blühen. Wenn sie über mehrere Jahre sich selbst überlassen werden, entwickeln sie ein Eigenleben und fangen an, sich zu verzweigen, sie bilden dann kleinere Blätter und sehen mit der Zeit immer mehr wie wild wachsende Euphorbien aus.
So ein Weihnachtsstern ist also nicht nur ein schönes Adventsgeschenk, sondern auch ein interessantes Experimentierfeld für Leute mit grünem Daumen.