Smartphones und Tablets beherrschen mehr und mehr unseren Alltag. Telefonieren, Mails abrufen, im Internet surfen, Musik hören oder spielen – all das geht mit Mini-Computern unterwegs oder auch zu Hause bequem. Android-Geräte sind dabei klar marktbeherrschend. Nach dem zweiten Quartal 2013 waren knapp acht von zehn verkauften Smartphones mit diesem Betriebssystem ausgerüstet, Apple und Microsoft lagen weit zurück. Anders sieht es bei den Tablets aus: Hier teilten sich Apple- und Android-Geräte den grössten Teil des Marktes auf. Experten rechnen allerdings damit, dass Microsoft mit seinem Tablet Surface 2 deutlich besser punkten wird als mit dem ersten Windows-Tablet. Die Marktanteile könnten dann neu verteilt werden.
Die Gründe für die grosse Beliebtheit der Android-Geräte liegen auf der Hand. Im Vergleich zu den beiden Konkurrenten gibt es eine grosse Auswahl an Geräten, zudem wächst die Anzahl an Anwendungen rasant. Das liegt am offenen Standard der Software: Jeder Entwickler hat Einblick in den Quellcode und kann so schnell und einfach eigene Anwendungen entwickeln. Da Google nicht sonderlich restriktiv mit neuer Software im Play Store umgeht, vergeht auch nicht viel Zeit bis zur Veröffentlichung.
Bei Apple brauchen Entwickler hingegen sehr viel Geduld. Es müssen teilweise sehr lange Zulassungsprozesse durchlaufen werden, und am Ende steht nicht selten eine Ablehnung. So ist es auch nicht verwunderlich, dass der Google Play Store laut dem deutschen Statistikportal Statista im Juli mit einer Million Anwendungen vor Apples iTunes mit 900'000 Apps lag. Auf einem Android-Gerät lassen sich zudem externe Anwendungen ausserhalb des offiziellen Google Play Stores installieren. Weit abgeschlagen ist Microsoft mit 160'000 Anwendungen.
Der grosse Nachteil des Android-Imperiums ist die vergleichsweise geringe Sicherheit. Während sich Angriffe auf diese Geräte häufen, bleiben Apple- und Microsoft-Pendants von Online-Kriminellen weitgehend unbeachtet. Das liegt vor allem an der starken Verbreitung des Google-Betriebssystems – es ist schlicht effizienter, Schad-Software für eine solch grosse Anzahl an Mobilgeräten zu schreiben. Dazu kommt, dass neue Android-Versionen nicht flächendeckend angeboten werden. Meist gibt es diese Updates nur für bestimmte Geräte. Während Sicherheitslücken hier geschlossen werden, muss der Rest mit offenen Einfallstoren für Viren und Trojaner leben.
Windows-Phones sind derzeit weniger verbreitet. Hauptgrund dürfte die bislang überschaubare Anzahl an Apps und Geräten sein. Doch dieses System hat neben der hohen Sicherheit durchaus weitere Vorteile. So kann man den Startbildschirm via Hubs (Verwaltungszentralen für Themenbereiche) individualisieren und so die meistverwendeten Anwendungen immer griffbereit haben. Für Videogamer ist der Games-Hub interessant: Das Smartphone oder Tablet kann mit der Microsoft-Spielkonsole im Wohnzimmer oder dem PC gekoppelt werden und schafft so einen plattformübergreifenden Spielspass. Mit den mobilen Versionen von Excel, Word oder Powerpoint lassen sich zudem die Projekte aus dem Büro fortsetzen. Das funktioniert auch bei Apples iPhone, bei Android muss man dagegen auf Apps wie Kingsoft Office oder Quickoffice zurückgreifen. Andere Business-Features halten sich derzeit noch in Grenzen.